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Festwochenende Kirchentag

Wittenberg: Mit Coolness und Ventilator gegen den Ansturm

Sabine Hammann-GonschorekMittagsandacht and er LichtKirche auf der Weltausstellung der ReformationMittagsandacht and er LichtKirche auf der Weltausstellung der Reformation

Erstmal haben alle am Wochenende in Wittenberg Ausgangssperre - zumindest die Helfer an der LichtKirche. Und auch die interaktive Installation "Bless-U 2" auf der Weltausstellung der Reformation hat schon Lampenfieber vor dem Festwochenende mit erwarteten 100.000 Gästen. Da hilft nur noch: Cool bleiben und Ventilator aufdrehen.

Bildergalerie

Erste Taufe an der Lichtkirche in Wittenberg mit Pfarrer Fabian Vogt Auftakt zum Reformationssommer unter anderem mit den Fernsehmoderator Frank Lehmenn (links) und Kirchenpräsident Volker Jung (rechts) "BlessU-2" wird in Wittenberg bestaunt Ordentlich was los an der LichtKirche in Wittenberg Die Lichtkirche hat neue Stühle für die Weltausstellung bekommen

Wittenberg / Darmstadt, 27. Mai 2017. Erst einmal haben an der LichtKirche alle Ausgangssperre. Die 15 Betreuerinnen und Betreuer der hessen-nassauischen Präsenz auf der Weltausstellung der Reformation in Wittenberg sind am Wochenende auf Doppelschichten eingeschworen worden. Das ehrenamtliche Team im Alter von 16 bis 80 Jahren wappnet sich für einen wahren Besucheransturm. Mehr als 100.000 Gäste werden am 28. Mai auf einen Schlag in der Lutherstadt erwartet. Der komplette Kirchentag in Berlin zieht um. Er packt seine Koffer an der Spree und kommt an die Elbe. In Wittenberg veröffentlichte Martin Luther vor 500 Jahren seine 95 Thesen, die die Reformation auslösten. Auf einem riesigen Freiluftgelände wird am Sonntag an historischem Ort der Abschlussgottesdienst gefeiert (Live in der ARD, 12 Uhr). Etliche werden schon vorher auf dem Festgelände campieren, Tausende schon am Samstag erwartet.

 

Gekühlt ins Festwochenende

Auch an der LichtKirche herrscht rund um die Feier erhöhte Alarmbereitschaft. Siehe Absatz eins. Viele Besucherinnen und Besucher werden sich zu einer Stippvisite in die Stadt aufmachen. Davor ein wenig Lampenfieber scheint schon die interaktive Installation "BlessU-2" zu haben. Sie ist Teil des Segensparcours, der die Lichtkirche umgibt. Das als "Segensroboter" bekannte Gerät hat einen Ventilator spendiert bekommen. Bei erhöhter Nachfrage lahmte die Technik hitzebedingt schon einmal. Das soll am großen Fest-Wochenende nicht vorkommen. Gemeinsam sucht „BlessU-2“ mit Besucherinnen und Besuchern passende Segensworte aus der Bibel aus und spricht sie zu. Wer will, kann sie sich auch ausdrucken lassen und mitnehmen. Wer seine Eindrücke zu „BlessU-2“, der LichtKirche oder dem Segensparcours beschreiben will, hat zudem die Möglichkeit, das per gutem alten Zettelkasten oder gleich im Internetportal der LichtKirche zu tun: www.Lichtkirche.de/Segensroboter.

 

Selbst ist der Protestant 

Persönlich betreut werden die Gäste rund um die LichtKirche mit ihrem Segensparcours und bei „BlessU-2“ während der Ausstellungsmonate bis September von insgesamt 200 speziell geschulten ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleitern. Die sind inzwischen dazu übergegangen, zu den Mittags- und Abendandachten auch die Gäste spontan stärker einzubeziehen. So darf jetzt jeder, der will, an die Andacht selber Hand anlegen. Ab sofort ist das Läuten der drei Glocken zu den Feiern eine Sache der Besucher: Priestertum aller Gläubigen ganz ungewohnt handfest und konkret. 

 

Internet: www.lichtkirche.de
Hashtags: #Lichtkirche #Segenerleben #BlessU-2 #Reformationssommer

 

Hintergrund

LichtKirche

Seit 2009 bietet die LichtKirche bei Großveranstaltungen einen Raum für Gebet und Gottesdienst, Musik und vielfältige kulturelle Aktionen. Das 18 Tonnen schwere transportable Gotteshaus ist 13 Meter lang, 4,30 Meter breit und 8 Meter hoch. Der rund 50 Quadratmeter große Bau verfügt über einen nach außen gerichteten Altarbereich, der auch große Freiluftveranstaltungen zulässt. Die Kirche besteht aus einer besonderen Holzkonstruktion. Ihre Außenhaut ist komplett mit satinierten Plexiglasplatten verkleidet, die das Tageslicht durchscheinen lassen. Die Kirche kann zudem in verschiedenen Farben illuminiert werden und als Projektionsfläche für Videoinstallationen dienen. Das mobile Gotteshaus erhielt bereits den „Deutschen Lichtdesign-Preis“ in der Sparte Event und Messen, wurde mit der vom Bund Deutscher Architekten vergebenen „Joseph-Maria-Olbrich-Plakette für ausgezeichnete Architektur in Hessen“ prämiert und erhielt die vom Land Hessen und der Architekten- und Stadtplanerkammer ausgelobte „Auszeichnung vorbildlicher Bauten in Hessen 2011“ sowie den „Holzbaupreis Hessen 2011“. Entworfen wurde die mobile LichtKirche vom Darmstädter Architekturbüro raum-z-architekten. Das Lichtdesign entwickelte Moritz Herdt von moe lighting (Groß-Zimmern).

Segens-Parcours mit „BlessU-2“

Die Installation „BlessU-2“ ist Teil des Parcours zum Thema „Segen erleben - Moments of Blessing“, Das Angebot soll dazu beitragen, dass Menschen ihr theologisches Verständnis von Segen schärfen, die vielschichtige biblische Tradition des Segens wahrnehmen und dem geistlichen Geheimnis des Segens auf die Spur kommen. Dabei wirft das kommunikative Experiment weiterführende Fragen auf: Was geschieht beim Segnen? Welche Voraussetzungen braucht es für einen Segen? Dadurch werden bereits bekannte mediale Themen wie etwa „Wirkt ein Segen, der im Radio oder im Fernsehen  gesendet wird?“ auf die neuesten technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen ausgeweitet. „BlessU-2“ selbst kommuniziert mit den Besucherinnen und Besuchern über ein Display – ähnlich wie bei einem Bankautomaten. So können die Gäste per Eingabe unter anderem wählen, ob und in welcher von sieben möglichen Sprache ihnen ein biblischer Segen zugesprochen wird oder in welcher Situation er ihnen eine Hilfe sein soll. Daraufhin sucht das Gerät einen Spruch aus und liest ihn vor. Es kann anschließend auch ganz klassisch auf Papier ausgedruckt mitgenommen werden. An der Installation stehen dabei jederzeit gesprächsbereite Mitarbeitende. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit dem Medienkünstler Alexander Wiedekind-Klein, der als Ingenieur und leidenschaftlicher Roboterbauer beispielsweise für Bühnenproduktionen technische Installationen oder Spezialeffekte entwickelt. Zudem hat er „Robotest“, einen jährlichen Wettkampf für autonome Roboter, ins Leben gerufen und ist Begründer der Webseite „Roboterwelt.de“. Er lebt in Cochem an der Mosel.

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