Stadtjugendpfarramt Gießen

Angebote und Themen

Herzlich Willkommen auf unseren Seiten! Wir wünschen dir viel Spaß beim Durchklicken und freuen uns über dein Feedback. Wäre schön, dich bei einer unserer Veranstaltungen zu treffen!

Was mache ich, wenn...
Menümobile menu

Zeugnisse

Wie ich schlechte Noten verkraftet habe

GettyImages/ StockPlanets

Eine kleine Ziffer. Und doch so entscheidend für Schülerinnen und Schüler. In diesen Tagen setzen Lehrerinnen und Lehrer die Zeugnisnoten fest. Pfarrerin Jelena Wegner aus Siegbach sagt, wie sie mit dem Zeugnis umgegangen ist.

 

Eine kleine Ziffer. Und doch so entscheidend für Schülerinnen und Schüler. In diesen Tagen setzen Lehrerinnen und Lehrer die Zeugnisnoten fest.

Ich kann mich noch gut erinnern, wie das damals bei mir als Schülerin war: das Bangen, ob es denn nun für die erhoffte Note gereicht hat. Dann lag das Zeugnis vor mir.

Das Mitleid der anderen

Bevor ich selber alle Noten überblickt habe, fingen die Fragen an: Was hast du in Mathe? Und in Deutsch? Wir haben unsere Noten verglichen.

Und bei manchem Zeugnis haben die anderen mich bemitleidet: Ach du Arme. Das nächste wird bestimmt besser.

Und dann stand ich wieder alleine da. Mit dem Papier in der Hand. Schwer wie ein Felsbrocken.

Warum ich nicht aufgegeben habe

Dass ich nicht aufgegeben habe, lag an meinem Glauben. Ich wusste: Auch wenn die Noten gegen mich sind, Gott steht an meiner Seite.

Er bemisst meinen Wert nicht nach Leistungen. Es gibt noch viel mehr wichtige Fähigkeiten, als gut in den Schulfächern zu sein. Mein Wert hängt nicht von einer Bewertung ab. Ich bin gut. Bin gut genug.

Das Bewerten hört nicht auf

Das hat mir Kraft gegeben, nach vorne zu schauen. An meinen Zielen festzuhalten. Mein Lateinlehrer von damals hat nicht daran geglaubt, dass ich es schaffe. Nun: Er hat sich geirrt.

Bewertungen gehören zu unserem Leben dazu. Und sie hören nicht mit dem Schulabschluss auf. Das begleitet uns ein Leben lang. Selbst bis ins hohe Alter.

Auch wenn so manche Note oder Bewertung mich niederdrückt. Ich weiß: Ich habe Freunde, die zu mir stehen. Und da ist Gott, der meinem Leben Wert zuspricht. Das gibt mir Kraft.

 

P.S. Am Kinder- und Jugendtelefon erhältst Du montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter 116 111 eine kostenlose telefonische Beratung. Das Kinder- und Jugendtelefon der „Nummer gegen Kummer“ besteht seit 1980 und ist damit eines der ältesten telefonischen Beratungsangebote der Welt. Seit 1997 besteht die bundesweit einheitliche Rufnummer 0800 – 111 0 333. Zusätzlich sind wir als sogenannte Child Helpline seit 2008 über die EU-Rufnummer 116 111 erreichbar.

 

Jelena Wegner ist evangelische Pfarrerin in Siegbach im Evangelischen Dekanat an der Dill. Diesen Beitrag hat sie für den HR1 Zuspruch (gesendet am 17. Januar 2022 um 5:20 Uhr auf HR1) geschrieben.

 

 

Diese Seite:Download PDFDrucken

to top