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Kritik

Pröpstin Scherle: Bestattung muss finanzierbar bleiben

VirraEin Friedhof mit vielen Grabsteinen

Wenig Geld zum Leben und noch weniger zum Sterben: Vor allem arme Menschen können sich eine Bestattung nicht mehr leisten.

Die Pröpstin für Rhein-Main, Gabriele Scherle, hat an die Frankfurter Stadtverordneten appelliert, die für den 1. Januar 2014 geplante Erhöhung der Friedhofsgebühren noch einmal zu überprüfen. Mit der Erhöhung um durchschnittlich 25 Prozent stünden immer mehr Menschen vor der Frage, ob sie sich eine Bestattung noch leisten können, schreibt die evangelische Theologin in einem am Dienstag publizierten offenen Brief an die zuständige Dezernentin Rosemarie Heilig (Grüne).

Die Pfarrerinnen und Pfarrer in der Propstei beobachteten immer öfter, dass vor allem weniger betuchte Menschen die Kosten für eine würdevolle Friedhofsbestattung nicht mehr aufbringen können, sagte Scherle dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Sorge um die Finanzierbarkeit der Bestattung dürfe aber nicht „das bestimmende Moment im Blick auf das Ende sein“.

Um die Zahl der anonymen Bestattungen zu reduzieren, regte die Pröpstin an, über eine Wiedereinführung des 2004 abgeschafften Sterbegeldes nachzudenken. Überdies schlug sie vor, einen größeren Anteil der Friedhofskosten aus Steuermitteln zu finanzieren. Die Bewahrung einer öffentlichen Friedhofskultur sei Aufgabe aller Bürger, betonte Scherle. „Die Stadt und die Kirchen sollten gemeinsam darauf hinwirken, dass die Teilhabe an dieser Kultur bildungsmäßig, aber auch finanziell den Menschen möglich ist.“

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