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Von Theresa Röser

Brot für Alle

Foto: privatTheresa Röser ist Volontärin bei der Evangelischen Sonntags-Zeitung.

Das Problem: Seit sich zu den Bedürftigen auch Asylbewerber gesellen, bekommen die Tafeln nicht mehr alle satt. Die Spenden werden weniger. Supermärkte werfen Lebensmittel lieber weg, anstatt sie für bedürftige Menschen zu spenden. Dabei ist der Grundgedanke der Tafeln an sich doch eine tolle Sache: Die Lebensmittel, die von Supermärkten nicht mehr verkauft werden, denen zu bringen, die sie brauchen. Den Menschen mit kleinen Geldbeuteln.

»Die Tafel baut eine Brücke zwischen Überfluss und Mangel«, sagt Gerd Koenen von der Alzeyer Tafel. Die Tafeln helfen dort, wo die Hilfe am dringendsten gebraucht wird. Sie praktizieren Nächstenliebe in ihrer einfachsten Form. Sie geben, was sie haben. Aber sie können nicht mehr verteilen, als sie einsammeln. Letztlich stellt sich die Frage, ob es gesellschaftliche Aufgabe eines ehrenamtlichen Systems sein darf, immer mehr Menschen eine Grundversorgung zu gewährleisten.

Viele Gegner der Tafelarbeit erzürnt das schon lange. Sie argumentieren, dass durch das Verteilen der Lebensmittel drängende soziale Probleme ungelöst bleiben. Das aber scheint nicht mehr länger zu funktionieren. Mit den steigenden Zahlen von Flüchtlingen suchen nun so viele Menschen Hilfe bei den Tafeln, dass die Arbeit für diese nicht mehr leistbar ist. Eine Lösung des Problems liegt auf Bundesebene. Der Bund lässt die Kommunen und Kreise mit dem Problem allein. Er muss sich also nicht nur die Frage stellen, wie er die Flüchtlinge sinnvoll auf die Kommunen verteilt, sondern auch, wie er sie versorgt.

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