Terror in Türkei
„Terror zeigt wieder sein grauenhaftes Gesicht“
ddoorly/istockphoto.comIm Stadtteil Sultanahmet in Istanbul gab es eine Bombenexplosion mit mehreren Toten.12.01.2016 sto Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
EKHNUlrike Scherf, Stellvertretende Kirchenpräsidentin der EKHNAm 12. Januar ist es in der Innenstadt von Istanbul in der Umgebung der Hagia Sophia und der Blauen Moschee zu einer Explosion gekommen. Laut Medienberichten gibt es 15 Verletzte und zehn Tote. Dabei sind auch ein Ehepaar aus Mainz sowie ein Mann aus Nordhessen ums Leben gekommen, zehn Mitglieder einer deutschen Reisegruppen starben. Pfarrerin Ursula August von der deutschsprachigen evangelischen Gemeinde in der Türkei hat die Explosion gehört: „Die war unüberhörbar in mehreren Kilometern Umkreis.“ Sie und ihre Gemeinde wollen den Opfern und Angehörigen seelsorgerlich zur Seite stehen.
Die stellvertretende Kirchenpräsidentin der EKHN, Ulrike Scherf hat sich entsetzt über den jüngsten Terroranschlag in der Türkei geäußert. Wieder einmal habe der Terror sein „grauenhaftes Gesicht gezeigt“. Großes Leid sei über die betroffenen Menschen gekommen. Die Gedanken und Gebete sollten nun vor allem bei den Angehörigen und den Hilfskräften sein, die gerade Schlimmes erleben.
„Keine Religion der Welt kann das Töten von Menschen rechtfertigen“
„Keine Religion der Welt kann das Töten von Menschen rechtfertigen“, sagte Scherf mit Blick auf den vermuteten islamistischen Hintergrund der Tat. In einer Ansprache sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan, die Explosion sei von einem syrischen Selbstmordattentäter verübt worden. Als besonders „perfide“ bezeichnete Scherf auch die Wahl des Anschlagsortes in der Nähe der Hagia Sophia, einer byzantinischen Kirche, die im Lauf der Geschichte zu einer Moschee umgewandelt wurde. „Dies lässt allen Respekt der Täter für den Glauben vermissen“, sagte sie.
Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht von der „Notwendigkeit, entschlossen gegen die Grausamkeit des internationalen Terrorismus vorzugehen“. Scherf mahnt an, es bleibe nun wichtig, „sich bei aller Betroffenheit und Trauer der Logik von Gewalt und Gegengewalt“ zu entziehen. Die Politik müsse stattdessen „kluge Strategien überlegen, dem Terrorismus den Boden zu entziehen“. Dazu gehöre die Stärkung demokratischer Kräfte in der Region ebenso wie die Schaffung gerechter Lebensgrundlagen sowie massiver wirtschaftlicher Druck auf alle, die „Extremismus und Terrorismus offen oder heimlich unterstützen“, so Scherf.
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