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Prävention

80 Menschen wollen kein Täter werden

colourbox.deKinderpornos im InternetIn Deutschland seien zwischen 50.000 und 250.000 Menschen von Pädophilie betroffen, sagen die Experten.

Die neue Präventionsstelle gegen Pädophilie in Gießen will potentiellen Tätern helfen. Ein Tabu-Bruch.

Rund 80 Personen mit pädophilen Neigungen haben sich seit Dezember bei der neuen Präventionsstelle an der Gießener Uniklinik gemeldet. Mit der gleichzeitig gestarteten Medienkampagne, mit Plakaten und Kinospots, seien rund vier Millionen Menschen in Hessen erreicht worden, sagte der Leiter des Projekts „Kein Täter werden“, Johannes Kruse, am Donnerstag in Gießen. „Es ist schwierig, Zugang zu dieser Gruppe zu bekommen, weil das Thema tabuisiert ist und große soziale Ängste bestehen.“ In Deutschland seien zwischen 50.000 und 250.000 Menschen von Pädophilie betroffen und richteten ihr sexuelles Interesse auf Kinder vor der Pubertät.

Unter den 80 Personen, die sich gemeldet haben, sei eine Frau, berichtete der Direktor der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie weiter. Rund 20 Menschen würden nun in dem Projekt betreut. Im April oder Mai beginne für sie die Therapie. Vertreten seien alle sozialen Schichten, vom Arbeitslosen bis zum „Menschen in Leitungsverantwortung“. Sie kämen überwiegend aus Hessen, aber auch aus Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen. Die Gießener Uniklinik ist die einzige Präventionsstelle in Hessen, deutschlandweit bestehen acht. Das Projekt startete vor acht Jahren an der Berliner Charité.

Im Hinblick auf die aktuelle Diskussion um den SPD-Politiker Edathy sagte Kruse, dass Kinderpornografie „kein Kavaliersdelikt“ sei. Sie habe Folgen für die Kinder, die auf den Bildern gezeigt werden. Alles, was Kinder schädige, müsse unter Strafe gestellt werden. Man wisse aus der Internetsuchtforschung, dass sich durch  immer wiederholtes Anschauen die Problematik verschärfe. Andererseits brauche man ein „Klima, in denen Menschen sich Hilfe suchen können“. Erste Erfahrungen aus dem Berliner Projekt zeigten, dass die Therapie „zu deutlich weniger Internetkonsum führt“. Es lohne sich sehr, mit diesen Patienten zu arbeiten.

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